
Alternative Titel für dieses Sauerteigbrot Rezept hätten auch “Mein bisher längstes Rezept” oder “Nie mehr zusätzliche Hefe im Brot” sein können. Schon seit längerem wollte ich ein Sauerteigbrot Rezept von A bis Z selbst backen und ein über Sauerteigbrot schwärmender Besuch im Hause Lia & Liam hat mir endlich den Anspurn geben, einen Eigenversuch zu starten. Erstmals vorneweg: Dieses Rezept braucht Geduld, viel Geduld! Noch nie musste ich in einem Rezept die Zubereitungszeit in Tagen angeben. Was macht dieses Sauerteigbrot Rezept überhaupt aus? Es ist die Wahl der Hefe. Oder besser gesagt: Die Abwesenheit davon. Für ein Sauerteig wird die Wirkung der Milchsäurebakterien, die natürlich in Mehl und Wasser zu finden sind, genutzt. Diese werden in einer sogenannten Starterkultur angereichert. Bis diese aber erstmals angereichert ist, dauert es einige Tage. Habt ihr diese Starterkultur, kann sie immer wieder genährt und weiterverwendet werden. Habt ihr also mal das erste Brot, müsst ihr nicht mehr so lange warten, bis ihr das zweite backen könnt! Wir lassen übrigens unsere Starterkultur einfach im Kühlschrank und können so relativ problemlos jedes Wochenende frisches Sauerteigbrot backen.
Frisches Brot ist das beste Brot
Es muss ja einen Grund geben, weshalb wir es zu unserem neuen Sonntagsbrot ernannt haben. Der Geschmack des Sauerteigbrots ist nicht zu toppen. Kein gekauftes Brot hat uns jemals so beeindruckt. Die Zubereitung mag zwar etwas lange dauern, wenn man es erstmals schmeckt, wird klar, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Da Lia länger schläft als ich, kann ich das Brot währenddem sie noch friedlich schlummert backen. Laut ihr gibt es keinen besseren Geruch als frisch gebackenes Sauerteigbrot beim Aufstehen!
Eine perfekte Kruste und ein luftiges Inneres ist, was dieses Brot auszeichnet. Und unser Sauerteigbrot Rezept hat noch weitere Vorteile! Dazu gehören, dass diese Art von Brot den Blutzucker nicht so stark in die Höhe schiessen lässt wie herkömmliches Hefeteig Brot. Auf gutdeutsch gesagt: Dieses Brot verursacht nicht den gewöhnlichen “Crash” von zu vielen Kohlenhydraten und hält länger satt! Ein durchaus angenehmer Effekt. In den Zubereitung ist zudem weniger Gluten nötig als bei massenproduzierten Broten. Ob das Sauerteigbrot damit für Glutenintolerante angenehmer ist, können wir aber nicht versprechen. Es gibt einen einfachen Grund, warum Sauerteigbrot im lokalen Supermarkt nicht der Standard ist: Die Zubereitung dauert einfach zu lange und eine Starterkultur zu züchten, ist aufwändiger als die Produktion von gewöhnlicher Hefe. Und aufgepasst: Sauerteigbrot ist kein rechtlich geschützter Begriff. Was im Supermarkt als solches bezeichnet wird, muss nicht zwingend auch ein richtiges sein.
Unser erstes Sauerteigbrot hatten wir mit Weissmehl zubereitet. Eine dunklere Version mit Vollkornmehl folgte und konnte uns auch beeindrucken. Einzig beim Vollkornmehl muss etwas mehr Salz hinzugegeben werden, der restliche Prozess bleibt gleich. Wer ein typisch deutsches Sauerteigbrot möchte, nimmt dafür einfach Roggenmehl.
Ein kleiner aber wichtiger Hinweis zum Sauerteigbrot Rezept
Wichtig: Riecht euer Sauerteig irgendwann nach faulen Eiern, muss dieser unbedingt verworfen werden! Dann hat nämlich der Fäulnisprozess begonnen und der Teig ist nicht mehr zu retten. Der Sauerteig riecht nie abstossend, nur leicht säuerlich.
8 Kommentare. Leave new
Wir haben Sauerteig immer in der Schule im Kochunterricht gemacht (bin auf eine Tourismusschule gegangen) und ich hab immer gerne damit herumexperimentiert. Das muss ich unbedingt wieder mal machen!
Danke für die Erinnerung 🙂
Wir experimentieren mit unserer Kultur auch gerne – wer weiss, vielleicht haben wir bald auch weitere Sauerteig-Rezepte bereit 🍞
Ich backe unheimlich gerne Brot aber an Sauerteig habe ich mich bisher noch gar nicht rangewagt. Mal sehen vielleicht trau ich mich doch einmal
Einmal probiert und du kehrst nie wieder zur Hefe zurück! Wir backen jetzt so ziemlich jedes Wochenende Sauerteigbrot und verschenken es auch gerne – kommt immer gut an.
Leider mag ich keinen Sauerteig, aber Dein Blogpost ist so toll geschrieben, dass ich darüber fast hinweg sehen könnte 🙂
Ich hätte jetzt auch nicht gedacht, dass ein Sauerteilbrot so aufwendig sein kann!
Hmmmmm.. das probiere ich aus! Danke 👍🏼👍🏼👍🏼
Wow,ich selber backe gerne und viel Brot. so 1-2 die Woche. Aber an einen Sauerteig habe ich mich noch nie herangewagt. Ich wusste gar nicht das der so eine lange Vorbereitungszeit braucht. Danke für das Rezept.
Liebe grüße Nadine
Hallo Liam,
ein eigenes Brot zu backen, steht schon ewig auf meiner To Do Liste. Aber irgendwie habe ich es noch nie probiert. Ich glaube ich nehme deinen Post und dein Rezept jetzt zum Anlass um es endlich umzusetzen. Danke für deine Inspiration – das Brot schaut suuuper lecker aus.
Liebste Grüße
Verena