„Klein aber oho“ trifft auf ihn ebenso zu wie „stille Wasser sind tief.“ Denn das von den Adrenalinjunkies verpönte und als langweilig verschriene Berglein trumpft mit dem abwechslungsreichen Aufstieg, den vielen kleinen, herzigen Tümpeln unterwegs und dem grossen Gipfelplateau richtig auf!
Und für uns ist die Margelchopf Wanderung einfach das Heimatgefühl schlechthin. Seit Kindertagen (ok, damals vielleicht noch nicht ganz freiwillig) haben wir den Margli schon x-mal bestiegen und wir tun es immer wieder. Anstrengen, auspowern und dann tief durchatmen und entspannen, so etwa fühlt sich das an. Energie tanken par excellence!
Start der Margelchopf Wanderung im Buchser Malbun
Viele Wege führen auf den Margelchopf, wir starten aber meistens vom Buchser Malbun aus. Mit ca. 3.5 Stunden rauf und runter braucht der Margelchopf nicht viel Planung und ist auch für Wanderanfänger ziemlich gut geeignet – ein „extended Spaziergang“.
Am Wochenende verkehrt ein Bus zwischen dem Bahnhof Buchs und dem Berghaus Malbun. Parkplätze sind ebenfalls genügend vorhanden, jedoch entgeltlich. Wenn man aber bei der Rückkehr im Berghaus einkehrt, werden die Parkgebühren zurückerstattet.
Beim Berghaus Malbun angekommen führt der erste Teil der Margelchopf Wanderung über eine grosse Wiese. Nach einem kurzen, steilen Waldabschnitt gelangt man schnell zu einem Stall. Danach führt ein Wiesenweg direkt zum spannendsten und lohnenswertesten Teil der Margelchopf Wanderung: Ein schmales Weglein führt über Stock und Stein an kleinen und auch mal grösseren Seelein vorbei. Schöne Blümchen zu bestaunen gibt’s natürlich auch! Und Kühe auch! Ab diesem Abschnitt hat man sein Ziel bis zum Gipfel immer im Blickfeld.
Der letzte, durchaus anstrengende, Teil der Wanderung führt zum Fusse des Gipfels – dort wo der Margelchopf in seiner felsigen Pracht entspringt. Das letzte Weglein braucht ein wenig Geschick und Beweglichkeit (ich liebe diesen Kletterteil). Die letzten Hürden überwunden, steht das Gipfelkreuz vor einem und es ist gewiss – der Margelchopf zieht einen in seine Bann! Die Aussicht ist einfach einzigartig! Ein Berg für jedermann/-frau und für jede Zeit.
Lia & Liam auf der Margelchopf Wanderung
Das letzte Mal waren wir im Sommer vor unseren Portugal-Wanderferien auf dem Margelchopf, um unsere neuen Osprey-Bags einzulaufen und das Wandern mit viel Gepäck zu testen. Zuerst wollten wir am Vorabend auf den Margelchopf selbst und oben mit dem Zelt übernachten. Das Wetter war aber etwas unsicher, so entschieden wir uns für eine Sonnenaufgangswanderung.
Um 4:30 Uhr (viel zu früh!) fuhren wir in Richtung Malbun. Liams App war wohl etwas ungenau, denn es dämmerte noch lange nicht. Wir fuhren also im Stockdunkeln den kurvigen Weg nach oben. Zum Glück vertraue ich den neumodischen Apps nicht gleichermassen und packte noch eine Stirnlampe ein.
Obwohl wir die Margelchopf Wanderung gut kennen und eben die Stirnlampe dabei hatten, fanden wir den Einstieg nur schlecht. Alle Mühe und vorallem das frühe Aufstehen lohnten sich aber allemal. Als es zu dämmern begann und das Rheintal abwechselnd in verschiedenen Farben leuchtete, war es wieder einmal um uns geschehen!