Tagebuch eines Katers – schon wieder vorbei mit dem Flohnerleben!

Eines vorweg: Ich liebe ja meine Mama abgöttisch. Die Zeit als Männer-WG war aber schon schön. Sehr schön sogar. Ich bekam mehr Leckerlis als sonst, mein Papa spielte oft mit mir und wir machten richtige Männerabende. Ich legte mich auf seine Brust und wir schauten gemeinsam Ball-hin-und-her (er nennt es Fussball).

Eines Tages war dann Mama wieder da und ich musste zuerst eine Gewichtskontrolle über mich ergehen lassen. Nein, nicht weil sie dachte, ich sei dicker geworden sondern eher das Gegenteil. Dabei liegt es nur daran, dass ich endlich kein Winterfell mehr habe und wieder viel mehr draussen rumtollen kann. Ich habe also meine knackige Sommerfigur wiedererlangt.

Ich freue mich wahnsinnig auf meinen zweiten Sommer draussen! Ich bin schon viel mutiger und verteidige mein Revier, wenn’s sein muss. Vorallem wenn mein grösster Feind meint, er müsse unseren Balkon in Beschlag nehmen. Da verstehe ich keinen Spass! Letztes Jahr war das noch anders: Schüchtern und unsicher habe ich meine Umgebung erkundet. Aber jetzt, am Freitag ist mein zweiter Geburtstag, bin ich ja schon ein Grosser!

Meine Mama meint, ich sei in der Pubertät, weil ich ständig Unfug anstelle. Es riecht bei meinem Nachbarn immer so lecker nach Futter, da muss ich einfach hochklettern. Und die Nachbarskatze, die ich letztens verletzt habe, war einfach nicht nett zu mir. Im Nachhinein tut’s mir schon ein wenig leid, vorallem weil sie sogar operiert werden musste. Aber ich werde auch nie in Ruhe gelassen! Was mich aber momentan am meisten nervt, sind die Zecken! Trotz Zeckenhalsband und Zeckenmittel beissen mich diese Plagegeister jeden Tag. Das nervt tierisch.

Die jungen Schwänchen auf dem See habe ich auch schon entdeckt, ich warte nur darauf bis sie wieder bei uns in der Wiese fressen und schlafen. Meistens beobachte ich sie vom Balkon aus, Mama- und Papaschwan sind nicht so gut auf mich zu sprechen. Dabei will ich nur ein bisschen Abwechslung bei meinen Spielgefährten.

Auf dem Balkon bin ich momentan sowieso gerne. Am Anfang mochte ich mein Hüttli gar nicht, aber jetzt schlafe ich da drin, wenn immer ich kann. Manchmal auch nachts, wenn ich mich spät abends doch noch rausschleichen konnte. Die Sonne wärmt mich da drin so schön. Ich liebe es! Und endlich ist es auch vorbei mit kaltem Wetter – hoffe ich zumindest.

Apropos wärmen, ich hau’ mich aufs Ohr!

Hasta luego,
Paolo!

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