Tagebuch eines Katers – Die Vöglein zwitschern wieder

So, diese Woche ist tatsächlich der Frühling eingekehrt: Strahlend blauer Himmel, viel Sonnenschein und die Vöglein sind zurück. Ich brauche nicht mehr so viel Schlaf und gehe wieder öfters auf die Pirsch! Jetzt ist endlich wieder was los auf den Wiesen der Stadt! Was mir auch gefällt, ist, dass ich endlich mein schweres Winterfell loswerde. Am liebsten verteile ich es in der Wohnung, damit meine Eltern auch wissen, was für eine Last ich mit mir herumtragen musste.

Was mir aber weniger gefällt, ist, dass Papa mich ständig bürstet. Das nervt. Und tut auch weh! Mein zartes Häutchen ist noch ein wenig geschwächt vom harten Winter. Das war wirklich hart. Mein erster Winter draussen! Zudem habe ich lange gebraucht, den Verlust von Mörli zu verkraften.

Jetzt, wo die Paarungszeit naht, schwirren aber wieder haufenweise hübsche Weibchen umher. Ich denke, wenn die Zeit reif ist, werde ich eine schöne und verspielte Katze finden. Meine Mama betont schliesslich immer wieder, wie schön sie mich findet.

Gestern bin ich aber irgendwo in irgendetwas ganz übel riechendes gelegen und Mama fand mich plötzlich nicht mehr so schön. Ich habe wahnsinnig gestunken und war von Kopf bis Fuss ölig, iiiiih! Schnell bin ich heimgelaufen und Mama sperrte mich kurz in das Badezimmer, damit ich nicht noch mehr Unheil anrichte. Und dann kam der Moment, vor dem ich mich IMMER fürchte: ich musste geduscht werden!

Anders ging’s nicht mehr. Mama meinte, dieses ölige Zeug könnte giftig für mich sein. Na dann, musste ich die Zähne zusammenbeissen und die Prozedur über mich ergehen lassen. Duschen, einshampoonieren, abduschen, trockenrubbeln…wobei das trockenrubbeln noch mein Lieblingsteil war. Danach habe ich geschlottert, aber Mama hat mich eingepackt und auf ihren Bauch gelegt, so dass ich im Nu trocken war. Mein Fazit: Never ever again!

Übrigens den Kampf um den Erhalt meiner heissgeliebten Decke habe ich letztendlich verloren. Ich finde mich langsam damit ab. Jetzt wo’s wärmer wird, vermisse ich sie nicht so fest. Bald ist Mama für zwei Wochen weg. Ich hoffe, ich kriege die Decke wenigstens während dieser Zeit zurück. Und ich hoffe die Zeit als Männer-WG wird cool. Hatte ich noch nie so. Ich glaube ich werde meine Mama vermissen. Weil ich deshalb momentan an ihr klebe, darf ich ab und zu sogar in ihrem Bett schlafen. Das darf ich sonst niiiiie! Ich bin ein kleines „Fägnäscht“ und schnarche ein wenig…

Apropos schnarchen, ich hau’ mich aufs Ohr!
Hasta luego, Paolo!

Paolos weitere Abenteuer

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