Liam war bei unserer ersten Begegnung mit Alpakas schon so verliebt in die flauschigen Tiere. Er wollte nicht mehr aufhören, sie zu streicheln. Gut für mich, ich habe ein wenig im Internet recherchiert und so ein passendes Weihnachtsgeschenk für ihn gefunden: Ein Lama-/Alpakatrekking in Triesenberg, Liechtenstein.
Schnee verkürzt die Zeit
Eigentlich wollten wir ein Halbtagestrekking machen, da aber genau zu dieser Zeit so viel Schnee lag, hat uns der Besitzer der Farm nur ein Schnuppertrekking empfohlen, dafür mit einem kleinen Snack. Tönt auch super!
An einem nebligen, eiskalten Samstagmorgen machten wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Triesenberg und siehe da, kurz vor dem Ziel waren wir über dem Nebelmeer und nebst einer wundervollen Sicht ins Tal bescherte uns unser kleines Nachbarland ein paar Sonnenstunden. Perfekt!
Nur etwa 10 Minuten von der Bushaltestelle „Täscherloch, Triesenberg“ entfernt, liegt dann der Lama- und Alpakahof. Als wir in die kleine Hofstrasse abbogen, empfingen uns bereits die süssen, leicht zerzaust und dümmlich aussehenden Tierchen. Sie sehen wirklich witzig aus mit ihrem vorstehenden Unterkiefer und dem Haarbüschel auf dem Kopf!
Ein passendes Lama für Liam
Uns empfingen eine Herde Alpaka- und Lamamännchen. Wie uns der Besitzer später erklärte, leben die Weibchen ein wenig entfernt. Mit den Weibchen werden keine Wanderungen unternommen, da sie hauptsächlich für die Fortpflanzung zuständig sind. Die armen Damen tragen acht Monate lang und sind kurz nach der Geburt gleich wieder trächtig.
Und vorab noch etwas: Lamas und Alpakas sind sich ziemlich ähnlich, beide süss und flauschig. Sie gehören zur selben Art und sind also verwandt. Der Besitzer erklärte uns, dass Lamas aber viel einfacher in der Haltung sind und sich auf Wanderungen besser führen lassen.
Dann suchte er zwei Lamas für uns aus, meines war Gipsy und Liams Trully. Und wie es der Zufall wollte, war Trully der perfekte Begleiter für Liam: gemütlich, verträumt und verfressen. Er hielt bei jedem noch so kleinem Busch an, um ein paar Blättchen abzuzwicken. Gipsy habe ich auch sofort ins Herz geschlossen. Trotz Verlust eines halben Ohrs in seiner Kindheit führte er stolz den Weg an.
Und los ging’s. Die Lamas sind sehr intelligent und kennen den Weg in- und auswendig. Gipsy schien sogar die Abkürzungen zum Hof zu kennen und versuchte mehrmals unsere Wanderung zu verkürzen. Hauptsächlich gingen wir durch einen Wald und wie gesagt, die Aussicht auf das im Nebel liegende Rheintal war atemberaubend!
Unterwegs versorgte uns der Besitzer ständig mit Infos über die Tiere, was ich sehr interessant und amüsant fand. Einmal sei ein Alpakahengst ausgebrochen und zu den Weibchen geflüchtet und hat gleich zwei Lamastuten gedeckt. Rausgefunden haben sie’s dann sofort bei der Geburt, weil Alpakas doch ein Stück kleiner sind als Lamas. Wie gesagt, die Tiere sind verwandt, also entstanden süsse Mischlinge. In diesem Fall würde man wahrscheinlich sagen „Gelegenheit macht Tiere“ oder einfach typisch Mann.
Ein Snack an der Sonne
Nach dem Trekking servierte uns der Besitzer ein mit viel Liebe zubereiteter und natürlich leckerer Snack. So konnten wir noch ein paar Sonnenstrahlen geniessen, bevor wir uns zurück ins triste Tal begaben.
Am liebsten hätten wir den ganzen Tag mit den Tieren verbracht und können diesen Wochenendausflug auf jeden Fall weiterempfehlen. Mehr Informationen zum Trekking findet ihr auf der Webseite des Lama- und Alpakahofs Triesenberg. Der Besitzer, Marc, war übrigens super nett und unterhaltsam. Ich glaube, die Tiere liegen ihm sehr am Herzen. Ohne ihn wäre es nur halb so toll gewesen!