Hassliebe zum Schnee – Mein Katerleben

Mein Leben ist phänomenal. Ich kann schlafen, wann immer ich will. Ich kann fressen, wann ich will. Und ich bekomme jederzeit so viele Kuscheleinheiten, wie ich will. Wobei seit ich meinen Papa kenne, hat Mama nicht mehr so viel Zeit für mich, dann bin ich schon manchmal ein wenig eifersüchtig und „täubele“. Immer dasselbe Trockenfutter stinkt mir zwar auch ein wenig, aber ich bekomme ab und an auch leckere Goodies.

Zu viel darf ich mich nicht beklagen, meine Eltern wollten mich schon einmal durch ein junges Katerli ersetzen. Da habe ich den grössten Vogel, den ich finden konnte, gefangen und ihnen nachhause gebracht. Ich glaube, Mama hat sich nicht so gefreut, das Katerli war aber am Abend nicht mehr da.

Ich lasse mir nicht alles gefallen! Meine Eltern wollten mir auch meine allerliebste Lieblingsdecke wegnehmen, die ich schon fast seit Geburt habe. Es passt mir schon gar nicht, dass sie gewaschen werden muss. Zugegeben, sie ist schon ein wenig löchrig, aber ich will keine andere! Sie dachten, ich merke es nicht, wenn auf einmal eine neue Decke daliegt. Habe halt die neue Decke angegriffen: Gebissen, gekratzt und mich geweigert, darauf zu liegen. Ich glaube, sie haben’s kapiert! Momentan verbringe ich nämlich sowieso viel, viel Zeit auf meiner Decke. Die ist so kuschelig warm und wenn ich möglichst süss daliege (oder so schaue, wie meine hündischen Freunde), werde ich auch dauernd verschmust.

Vor ein paar Wochen schon habe ich gemerkt, dass ich immer schwerer werde. Und nein, am Essen kann’s ja nicht liegen (ich bin sehr figurbewusst und esse auch Rüebli und trinke Kamillentee). Seit ein paar Tagen kenne ich nun auch den wahren Grund: das Wetter ist ganz schön mies geworden und jetzt liegt auch noch tonnenweise Schnee: Bäää! Winterfell ahoi!

Einerseits ist es toll, wie wehrlos Vöglein und Mäuschen im Winter sind, andererseits ist es anstrengend, durch den tiefen Schnee zu waten. Ich bin aber ganz ein schlauer „Kerli“ und habe entdeckt, dass ich auch durchs Küchenfenster ein- und ausgehen kann! Dort hat‘s nämlich fast keinen Schnee.

Das erste Mal hat mich Papa einfach in den Schnee geworfen. Ich musste meine Pfötchen nach jedem Schritt ausschütteln, so ekelhaft war dieses nasse Zeug! Aber harte Kater wie ich, gewöhnen sich an alles. Ich gehe jetzt meistens ohne Murren (oder gegen ein Leckerli) freiwillig nach draussen. Schliesslich will ich nicht den ganzen Tag zuhause bleiben. Irgendwann wird auch meine Decke langweilig und meine Eltern verbieten es mir, in der Wohnung herumzutollen. Verständlich, habe auch schon einiges – ich schwöre nur aus Versehen – heruntergeschmissen!

Letztens waren viele Leute bei uns und auch ein kleiner Junge. Meine Eltern lieben ja Kinder, aber ich hasse sie! Sie sind so laut und rennen mir nach oder wollen mich zum Spielen zwingen: Wenn ich nicht spielen will, will ich nicht! Basta! Am Abend wollte ich gar nicht mehr nach Hause so genervt war ich. Und als ich dann doch nach Hause wollte, schlief Mama schon. Musste ich halt an den Rollladen poltern, damit sie mich bemerkt. Ich schlaf‘ doch nicht draussenbei diesem Sauwetter!

Obwohl ich meistens bekomme, was ich will, wenn ich „Bittibätti“ mache (siehe Video), so ein Katzenleben ist doch ganz schön anstrengend… also, ich leg‘ mich nochmal ein wenig hin! Vielleicht träum‘ ich wieder von meinem hübschen „Mörli“ von nebenan, die hat’s mir schon ein wenig angetan…

Hasta luege, Paolo

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